Am 4. November kamen in Vaduz ausgesuchte Vertreterinnen und Vertreter der Bologna Follow-Up Group (BFUG) zur 96. Board Sitzung zusammen. Liechtenstein hat seit Juli 2025 gemeinsam mit Dänemark den Vorsitz der BFUG inne und lud zu diesem Treffen ein, um zentrale Themen zur Weiterentwicklung des Europäischen Hochschulraums zu diskutieren und das nächste BFUG-Treffen in Dänemark vorzubereiten.

Der Bologna-Prozess ist eine zentrale europäische Initiative im Hochschulbereich und die Bologna Follow-Up Group ist das Gremium, das die Steuerung und Koordination des Prozesses wahrnimmt. Als Co-Vorsitz gestaltet Liechtenstein die Umsetzung und Weiterentwicklung der Bologna-Ziele aktiv mit und nimmt eine tragende Rolle wahr.

Mobilität und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit

Der Begriff «Bologna» steht für eine Reform der Studienstrukturen in Europa mit dem übergeordneten Ziel der Förderung der Mobilität und der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Bildungsstandorts Europa. Wichtige Eckpfeiler sind das dreistufige Studiensystem mit Bachelor, Master und Doktorat, das Leistungspunktesystem ECTS, die Zusammenarbeit bei der Qualitätssicherung sowie die Einführung von nationalen Qualifikationsrahmen. Die Bologna-Deklaration wurde 1999 in der gleichnamigen italienischen Stadt unterzeichnet. Liechtenstein trat im Jahr 2001 bei. Das liechtensteinische Hochschulgesetz bildet die Strukturen der Bologna-konformen Studiengänge und Qualitätsansprüche ab.

Die sogenannte Bologna Follow-Up Group besteht aus Delegierten der 49 Mitgliedstaaten, der Europäischen Kommission sowie aus beratenden Mitgliedern, darunter der Europarat. Diese treffen sich jährlich zur Weiterentwicklung des Bologna-Prozesses und zur Vorbereitung der alle zwei bis drei Jahre stattfindenden Ministerkonferenz. Das nächste Treffen der Bologna Follow-Up Group findet im Dezember in Dänemark statt und wurde in der von Liechtenstein veranstalteten Board Sitzung in Vaduz vorbereitet. 

Klares Bekenntnis zur Internationalen Zusammenarbeit

«Liechtenstein ist stolz darauf, seit über 20 Jahren als Mitglied dieser Gruppe einen aktiven Beitrag zur Zukunft der europäischen Hochschulbildung zu leisten», bekräftigt Bildungsminister Daniel Oehry anlässlich der Boardsitzung in Liechtenstein, «Liechtenstein zeigt damit sein klares Bekenntnis zur internationalen Zusammenarbeit und zur aktiven Mitgestaltung der Bildungslandschaft Europas.»