Vom 26. bis 28. November 2024 fand die 17. Plenarversammlung des Global Forum on Transparency and Exchange of Information for Tax Purposes (Global Forum) in Asunción, Paraguay statt. An dem Treffen nahmen knapp 400 Teilnehmer aus 103 Ländern und 9 internationalen Organisationen teil. Liechtenstein war durch das Ministerium für Präsidiales und Finanzen sowie die Steuerverwaltung vertreten.

Im Rahmen der Plenarversammlung haben sich die Mitglieder des Global Forum dazu bekannt ihre Zusammenarbeit im Bereich der internationalen Steuerkooperation weiter zu verstärken. Dazu zählt neben einer punktuellen Überarbeitung des Common Reporting Standard (CRS) insbesondere der standardisierte automatische Informationsaustausch über Transaktionen von Krypto-Assets. Das sogenannte Crypto Asset Reporting Framework (CARF) enthält neue standardisierte Sorgfalts- und Meldepflichten für Kryptowerte-Dienstleister, welche von der OECD im Auftrag der G20 entwickelt wurden.

Die Konformität mit internationalen und europäischen Standards im Steuerbereich ist eine wichtige Grundlage der Finanzplatzstrategie Liechtensteins. Zu den internationalen Standards gehören insbesondere die Vorgaben der OECD, des Global Forums für Transparenz und Informationsaustausch in Steuerfragen und der Europäischen Union. Deshalb hatte Liechtenstein bereits im November 2023 gemeinsam mit mehr als 40 weiteren Staaten im Rahmen eines Joint Statement eine politische Absichtserklärung zur Umsetzung des CARF und der CRS-Revision abgegeben.

Bei einer im Rahmen der Plenarversammlung stattfindenden «Signing Ceremony» haben insgesamt 48 Länder, darunter Liechtenstein, die Multilaterale Vereinbarung der zuständigen Behörden über den automatischen Informationsaustausch nach dem Melderahmen für Kryptowerte (CARF MCAA) unterzeichnet. Zusätzlich haben Liechtenstein und weitere 50 Länder das Addendum zur Multilateralen Vereinbarung der zuständigen Behörden über den automatischen Informationsaustausch über Finanzkonten (Addendum CRS MCAA) unterzeichnet. Liechtenstein wird darauf basierend die nationalen rechtlichen Grundlagen schaffen, damit ein erster Austausch unter den neuen internationalen Standards im Jahr 2027 für Berichtszeiträume/Meldeperioden ab dem 1. Januar 2026 stattfinden kann. Das entspricht auch dem Zeitplan der EU.

Liechtenstein hat ein Interesse an global anwendbaren Regeln und einer möglichst zeitgleichen Umsetzung einer grossen Anzahl von Staaten, insbesondere vergleichbaren Jurisdiktionen mit Finanzplätzen, was letztlich auch zu Rechtssicherheit führt.