Nach acht positiven Jahresabschlüssen in Folge schliesst die Landesrechnung 2022 mit einem Verlust von CHF 203 Mio. in der Erfolgsrechnung ab. Obwohl sich das Ergebnis aus der betrieblichen Tätigkeit positiv entwickelte und einen Gewinn von CHF 112 Mio. ausweist, reicht dieses nicht um das negative Finanzergebnis zu kompensieren.
Entgegen dem Voranschlag, welcher von einem betrieblichen Verlust von CHF 56 Mio. ausging, ergab sich aus der betrieblichen Tätigkeit ein Gewinn von CHF 112 Mio. Mit einem Volumen von CHF 872 Mio. blieben einerseits die betrieblichen Aufwendungen CHF 29 Mio. oder 3.3% unter dem Voranschlag. Andererseits übertrafen die betrieblichen Erträge mit einem Volumen von CHF 984 Mio. die veranschlagten Erträge um CHF 139 Mio. oder 16.4%. Dabei sind es v.a. die Erträge aus Steuern und Abgaben, welche sich deutlich besser entwickelten als prognostiziert.
Demgegenüber steht ein Finanzergebnis, welches einen Verlust von CHF 315 Mio. ausweist. Dies ist v.a. auf die negativen Entwicklungen an den Finanzmärkten, welche sich auf alle Anlagekategorien auswirkten, zurückzuführen. So musste für das Ergebnis der Finanzanlagen eine negative Performance von -13.8% verzeichnet werden.
Zusätzlich zum Aufwand aus der Erfolgsrechnung wurden im Berichtsjahr Bruttoinvestitionen im Umfang von CHF 80 Mio. getätigt. Neben den Investitionen in eigene Sachanlagen und immaterielle Anlagen wirkt sich v.a. die Gewährung eines Darlehens zur Schaffung einer strategischen Gasreserve an die die Liechtensteinische Gasversorgung entsprechend aus. Unter Einbezug der investiven Einnahmen von CHF 16 Mio. weist die Investitionsrechnung damit Nettoinvestitionen im Umfang von CHF 65 Mio. aus.
Neben der negativen Auswirkung des Finanzergebnisses auf die Erfolgsrechnung schlägt dieses auch auf die Gesamtrechnung, welche die Mittelveränderung der Erfolgs- und Investitionsrechnung zusammenfasst, durch. Während der Voranschlag von einer Mittelzunahme von CHF 24 Mio. ausging, muss in der Landesrechnung 2022 eine Mittelabnahme von CHF 235 Mio. verzeichnet werden.
Zusammengefasst kann trotz des negativen Ergebnisses der Landesrechnung aufgrund des Finanzergebnisses v.a. die Entwicklung der betrieblichen Erträge als erfreulich betrachtet werden. Diese befinden sich im langfristigen Vergleich auf einem Höchstniveau.