Im Rahmen des Internationalen Tags des Gedenkens an die Opfer des Holocausts fand am Freitag, 27. Januar ein Gedenkanlass in Vaduz statt. Die Gedenkfeierlichkeiten widmeten sich dem Stolperstein Projekt des Kölner Künstlers Gunter Demnig. Kürzlich wurden die ersten zwei Stolpersteine in Vaduz verlegt. Diese erinnern an die tragische Geschichte von Alfred und Gertrud Rotter-Schaie. In ihrer Rede betonte Regierungsrätin Dominique Hasler, dass das Stolperstein Projekt einen bedeutenden Beitrag zur Erinnerungskultur in Europa leistet.
Am 27. Januar 1945 befreiten Soldaten der Roten Armee das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, in dem mehr als eine Million Menschen ermordet wurden. Der Tag der Befreiung jährt sich zum 78. Mal. Seit 2002 wird dieser Tag von den Mitgliedsstaaten des Europarats zum Anlass genommen, den Opfern des Holocausts zu gedenken. Auch in Liechtenstein wird seit vielen Jahren ein Anlass des Gendenken durchgeführt. Der diesjährige Holocaust-Gedenktag beleuchtete die wichtige Arbeit der „Stiftung – SPUREN – Gunter Demnig“, das Engagement der liechtensteinischen Stolperstein-Initiativgruppe und die einheimische Geschichte in der Zeit des Nationalsozialismus.
Aussen- und Bildungsministerin Dominique Hasler unterstrich in ihrer Eröffnungsrede die Bedeutung des Stolperstein-Projekts: „Den verlegten Stolpersteinen begegnen wir im täglichen Leben, mitten in unserem Alltag und meist unerwartet. Wir begegnen den Stolpersteinen an Orten, wo heute Menschen leben und früher Opfer gelebt haben. Durch diese Initiative der Stolpersteine werden Namen benannt und individuelle Geschichten erzählt».
Weiter betonte Regierungsrätin Hasler, wie wichtig es ist, die gemeinsame Geschichte aufzuarbeiten, um aus diesen schrecklichen Ereignissen lernen zu können. Dies gerade in einer Zeit, in welcher wir miterleben, wie die Demokratie und der Rechtsstaat zunehmend in Gefahr geraten.
Klemens Jansen, Präsident der Liechtensteiner Freunde von Yad Vashem, machte in seiner Ansprache auf die nationalsozialistische Bewegung während des Zweiten Weltkriegs in Liechtenstein aufmerksam. Das Leiden der Opfer des nationalsozialistischen Terrors soll nicht vergebens gewesen sein. Daraus ergebe sich der Einsatz des Vereins gegen das Leugnen, Relativieren und Vergessen des Geschehenen. Anschliessend fand eine Podiumsdiskussion mit Katja Demnig von der „Stiftung – SPUREN – Gunter Demnig“, Fabian Frommelt, Mitglied der liechtensteinischen Stolperstein-Initiativgruppe, sowie Historiker Peter Geiger statt.